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«Vive le Marathon du Golfe de Saint-Tropez»! oder «freizeitsportler.ch go Côte d’Azur»!

Vergangenes Wochenende fand wieder einmal eines der berühmten Freizeitsportler Lauf-Reisli statt. Dieses Mal war das Ziel der «Marathon International du Golfe de Saint-Tropez» – und natürlich durfte auch das Drumherum nicht zu kurz kommen ;-)

Das hiess bei unserem kleinen Grüppchen, bestehend aus Janina, Petra, Urs v. und Rolf nicht nur secklen, sondern vor allem geniessen und Spass haben. Der ganze Trip war ganz darauf ausgerichtet und sollte ein unvergesslich cooles Erlebnis werden.

Am Freitagmittag wurde die Swiss-Maschine in Richtung Nizza bestiegen und gute 4 Stunden später trafen die Vier bereits mit dem Mietwagen in Sainte Maxime ein, einem hübschen Hafenstädtchen, mit dem Auto ca. 17km von Saint-Tropez entfernt. Da am Sonntagmorgen bereits um 8 Uhr der Start des Marathons erfolgte, lag es nahe, das Basislager hier aufzuschlagen - und dieser Entscheid lohnte sich auf jeden Fall, ist doch Sainte Maxime einen ausgiebigen Besuch wert.

Im Norden des Golfes von Saint-Tropez gelegen, mit einer sehr schönen Strandpromenade und unzähligen Gässchen mit Restaurants und kleinen Läden, wo vom Lavendelsäcklein bis zur Breitling-Uhr alles zu finden ist – und mit der Fähre nur 15min von Saint-Tropez entfernt. So konnte denn am Freitagabend der Mietwagen auf einem der öffentlichen Gratis-Parkplätze abgestellt- und erst am Montagmorgen wieder für die Rückreise nach Nizza benutzt werden.

Das Hotel der Vier war perfekt gelegen und bis zum Strand und dem Startgelände dauerte es zu Fuss nur ca. 2 Minuten. So war es auch nicht weiter tragisch, dass die Hotelleitung sich bereits einige Tage im Vorfeld weigerte, den Frühstücksraum um 6 Uhr morgens, resp. dann wann unsere Truppe zu frühstücken gedachte, zu öffnen. Dank einer kleinen Improvisationsübung am Vorabend wurde halt zu früher Stunde im Zimmer von Urs und Rolf ein kleines aber feines Frühstücksbuffet eingerichtet und alle waren zufrieden.

Anschliessend hiess es, im Startgelände die Kleidersäcke abzugeben, wobei in Anbetracht der doch sehr erfrischenden Temperaturen spontan beschlossen wurde, im Hotel bis eine Viertelstunde vor dem Start an der Wärme zu bleiben. Ein weiterer Vorteil einer strategisch geschickten- und vor allem rechtzeitigen Unterkunftswahl :-)

Um punkt 8 Uhr, unter anderem nach einer für Schweizer sehr ungewohnten Leibesvisitation sämtlicher Teilnehmer, fiel der Startschuss und das Wetter hätte besser nicht sein können. Knapp 10°C bei absoluter Windstille und herrlichem Sonnenschein machten es den Teilnehmern leicht, in den Rhythmus zu kommen. Urs startete etwas weiter vorne, derweilen sich Janina, Petra und Rolf im hinteren Drittel einreihten und die Sache mit einem gemütlichen 6:15er Schnitt in Angriff nahmen. Gemütlich deshalb, weil die drei am Vorabend des Rennens erfahren hatten, dass es an total 7 Stationen Rosé-Wein zu degustieren gab und man wollte natürlich in weiser Voraussicht sein Pulver nicht zu früh verschiessen ;-)

Bei Kilometer 12, etwas nach Port Grimaud, war es dann soweit und die ersten Portionen flossen die Kehlen runter während die Temperaturen langsam anstiegen – aber glücklicherweise während des ganzen Marathons nie unangenehm hohe Werte annahmen.

Nach 17 Kilometern wurde Saint-Tropez erreicht und der imposante Jachthafen traversiert sowie einige Gässchen durchlaufen, durch welche die Vier am Vortag ausgiebig flaniert waren. Ueberhaupt war dieses Sightseeing am Samstag eines der absoluten Highlights und die Gruppe fabrizierte eigentlich alles, was man am Vortag eines Marathons tunlichst unterlassen sollte. Auf weitere Details wird aus Diskretionsgründen verzichtet ;-) Aber was soll’s – la vie est belle und wer lässt sich wegen eines Läufchens am nächsten Tag die Reiselaune verderben?

Wobei, das Wort «Läufchen» war schon etwas übertrieben - die ganze Strecke entpuppte sich als anspruchsvoller wie gedacht. Eher ein kleines bisschen mehr als «angenehm coupiert» und zwischen Kilometer 30 und 32 mit dem Bergpreis «Col De La Colebasse» über 129 Höhenmeter, der doch recht an die Substanz ging. Vor allem die folgenden diversen Bergabpassagen über zum Teil staubige Schotterwege fuhren ganz gewaltig in die Beine und unsere Drei wurden zwischendurch immer demütiger. Helfen konnte jeweils nur noch ein belebender Schluck Rosé :-) der die Lebensgeister wieder weckte und einem mit schnell verfügbaren Kohlenhydraten versorgte.

Aber bekanntlich ist jeder Marathon irgendwann einmal zu Ende und die letzten Kilometer führten im gestreckten Galopp der Strandpromenade entlang nach Cavalaire, wo nach einer nicht enden wollenden Geraden überglücklich die Ziellinie überquert wurde.

Nach dem obligaten Verzehr der örtlichen (und allgegenwärtigen) Spezialität «Tarte Tropézienne» (einem Gebäck ähnlich unserem «Bienenstich») gesellte sich auch Urs, der mit 3h29min ein perfektes Rennen abgeliefert hatte (herzliche Gratulation nochmals Urs) wieder zu unseren drei FinisherInnen und nach einer wohltuenden Dusche ging’s mit dem Shuttle zurück nach Sainte-Maxime, wo nach einem ausgedehnten Apéro in einer Bar am Hafen in einem sehr netten Restaurant das verdiente Finisher-Mahl zelebriert wurde.

Am nächsten Tag hiess es leider bereits wieder Abschied nehmen und nach einem Stadtbummel im ebenfalls sehr hübschen Cannes erfolgte um 14:45h wieder mit der Swiss der Rückflug in Richtung Schweiz.

Noch einige Angaben zur Statistik des 2. St. Tropez-Marathon:
6 verschiedene Wettkampfdistanzen (Marathon, Transgolfe über die Halbmarathondistanz, Marathon 2er, 4er, 6er und 7er-Staffel)
Total 3251 TeilnehmerInnen aus 24 Nationen, 1321 TeilnehmerInnen auf der Marathon-Distanz
Start um 8 Uhr in Sainte-Maxime, Ziel in Cavalaire, Kontrollschluss nach 6h
Nächste Ausgabe am 5. April 2020

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