1x pro Woche den inneren Schweinehund überwinden macht doch Spass!
… denkt sich der geneigte Leser ;-)
Wenn dann aber am Sonntagabend um 17.00 Uhr in (eis)kaltes Wasser gestiegen, und dort, gemäss Faustregel, die gleich lange Zeit in Minuten wie die Wassertemperatur beträgt, verbracht werden sollte/darf/muss…., dürfte wohl für die meisten der Spass enden.
Das im Corona-Jahr 2020 lancierte Freizeitsportler.ch-Winterschwimmen vor den Gebäudlichkeiten des Ruderclubs Uster gleich neben der Seebadi bildet immer von ca. September bis zum Blaueierschwimmen am Ostermontag eine feste Bank in der kälteren Jahreszeit - und erfreut sich immer grösserer Beliebtheit.
Nachdem der Autor dieses Berichtes in den letzten Jahren ausschliesslich dafür sorgte, dass die ihm von diversen AutorInnen zugestellten Berichte möglichst schnell den Weg auf unsere Facebook-Seite und die Homepage fanden, war es endlich an der Zeit, dem Treiben live beizuwohnen und selber den Schritt ins kalte Wasser zu wagen.
Der Ablauf des Winterschwimmens ist eigentlich ganz einfach. Eintreffen, umziehen, etwas herumlabern und nach einigen tiefen Atemzügen einigermassen locker flockig im Wasser in Richtung Seemitte waten.
Die ganz harten Kerlchen setzen hier zu einem mehr oder weniger langen Schwumm an und die Gemütlichen teilen ihr hartes Schicksal gemeinsam bis zum Hals eingetaucht und mit tunlichst oberhalb des Wassers gehaltenen Händen. Zusammen mit dem Kopf kühlen diese am meisten aus (wenn man von den armen Füssen absieht) und man hält die Wassertemperatur so schon etwas länger aus.
Die Aufenthaltsdauer im kühlen Nass richtet sich ganz nach persönlichem Gusto, es wird kein Zwang angewendet und sollte jemand den finalen Eintauchvorgang für einmal nicht schaffen, wird einem trotzdem Respekt entgegengebracht.
Mit seeeehr viel Respekt wagte der Schreibende den Schritt ins am letzten Sonntag 13°C kalte Wasser bei ca. 9.5°C Lufttemperatur. Dank einer ausgeklügelten Atemtechnik und viel mentaler Arbeit gestaltete sich der für den Anfang recht passable 5 Minuten-Aufenthalt im Wasser aber gaaar nicht so schlimm wie befürchtet. Vermutlich war dies den doch recht humanen äusseren Bedingungen geschuldet, wer weiss.
Auf jeden Fall wird’s wohl nicht das letzte Mal gewesen sein. Irgendwie kann man nun auch die Leute verstehen, welche sich diese Tortour immer wieder freiwillig antun. Es tönt zwar seltsam, aber kaltes Wasser macht irgendwie süchtig.
Rolf K.
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